Inklusion - Mein Ehrenamt

Ein Tabuthema sichtbarmachen – Meine Inspiration

Wieso glaube ich, dass Inklusion ein Tabuthema ist?

Naja, weil die meisten von uns gesunden Leuten die Menschen mit Behinderung auf der Straße entweder anstarren oder bewusst wegschauen. 

Wir kennen das doch alle, mit vorgehaltener Hand darüber zu sprechen.

Dabei gehören wir alle zusammen. Und das ist eben nichts anderes als Inklusion.

Wie durch einen Zufall traf ich Doro, eine langjährige Bekannte, auf der Straße und sie erzählte mir von der Arbeit mit Kindern, die eine lebensverkürzende Erkrankung haben. Sie arbeitet beim AKHD Düsseldorf, ein ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst. 

Da wurde mein neues Projekt geboren: 

Mein Geschenk an die Eltern ihren Alltag dokumentarisch zu begleiten.

Eine Fotostrecke über ihr Leben mit allen Facetten über Beziehung, Liebe, Anstrengung, Lachen und Verantwortung. 


Meine erste Begegnung war das Sommerfest des AKHD. 

25 Familien kamen mit Kind und Kegel.

Ich war erst mal überwältig, stand mit meiner Kamera am Rand und gab meinem Blick Raum. 

Jetzt durfte ich richtig hinschauen!

Und was sah ich?

Behinderung in Form der totalen Selbstverständlichkeit. 

Therapiestühle, künstliche Ernährung, dicke Matten auf der Erde gepaart mit Luftballons, Sonne und guter Laune. Ein fröhliches Durcheinander, Erzählen, Spielen, einander begegnen und sich austauschen.


Bisher habe ich 6 Familien zu Hause besucht und ihren Alltag fotografiert.

Ich greife weder in das Geschehen ein, noch gebe ich Anweisungen.

Als Fotografin schaffe ich keine künstlichen Szenen, sondern gehe mit dem Flow.

Meine Bilder machen die Verbindungen und Emotionen sichtbar. Ich zeige, wie wichtig sich alle sind. Und das finde ich in vielen kleinen Momenten.




Und dann bekam ich wunderschöne Rückmeldungen wie:

Lisa: „Und es klingt vielleicht kitschig, aber ich habe gestern und heute viel Öfter die schönen Momente im Alltag bemerkt. Es hat also auch nachhaltig etwas bewirkt.“

Lena: „Die Fotos, die wir bekommen haben, haben uns dann zu Tränen gerührt. So tolle Alltagsmomente in so wahnsinnig schönen Bildern festgehalten. Wir sind immer noch sprachlos und unendlich dankbar für diese Gelegenheit.“



Nataly: „Ich habe tausende von gestellten Bilder und irgendwie sind sie doch alle gleich und dann kam Anna….
Ich habe solch wunderschöne Bilder in unserem Alltag definitiv nicht erwartet -in dem Leben was wir Leben einen ganzen Tag begleitet zu werden, Fotos mal ganz anders, ganz persönlich, nicht gestellt und nicht posiert, ganz besonders und einfach wunderschön“

Nach diesen Rückmeldungen springe ich in die Luft!

Ich werde immer wieder gefragt, ob es mich bedrücken würde, Kinder mit Lebensverkürzung zu fotografieren.

Meine Antwort und Erfahrung:

Nein. 

Ich bin bisher noch nie so lebensbejahenden Familien begegnet.

Sie leben den Moment und freuen sich bewusst über die Jetzt-Zeit. 

Danke an die Familien, die mit mir dieses Tabuthema sichtbar machen. 

Inklusion gehört zu unserem Alltag.

Und die Doku-Fotografie ist dafür das perfekte Genre:

Ohne Posen. Ohne Cheese.

Echt und ungestellt.

Starke Doku-Bilderzeigen auf, was wir füreinander sind: 

GENAU RICHTIG!

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