Die Familienfotografie im Wandel


Warum ich den Weg der dokumentarischen Familienfotografie gehe.


In den sozialen Medien begegnen wir täglich einer künstlichen  und perfektionierten Welt.

Und natürlich ist die Familienfotografie voll mit diesen Bildern von happy Familys, gestylten Buden und „Händchen-haltenden“ Geschwistern. 

Sind wir nicht alle müde von Perfektion?

Und wäre es nicht total ehrlich, deine echten Emotionen und den besonderen Charakter deiner Familie festzuhalten? Ein Familienporträt mit Chaos und emotionalem Aufs und Abs?

Vor 15 Jahren fing ich an, Familien in ihrem zu Hause zu fotografieren. Ich spielte den Clown und arrangierte lustige Familienszenen, aber so oft machte eines der Kinder nicht mit. Wir haben sie mit Süßigkeiten bestochen, um deren Trotz zu überwinden. 

Die Ergebnisse waren toll, aber wir Erwachsenen total fertig von unserer Perfomance. Die Kinder waren ebenfalls platt, denn wir haben sie in eine Stimmung gedrängt, die sie nicht wollten.

Deshalb fing ich an, Familien nur noch mit der Kamera zu begleiten. Die Bilder wurden authentisch, die Gefühle ehrlich. Alles darf sein. Weinen, lachen, streiten, toben… 

Ich stellte fest, dass die Umarmung nach einem Müdigkeitsanfall so viel inniger war, als der nach einer Süßigkeitenbestechung.

Die dokumentarische Fotografie beobachtet deine Familie, erzählt deine Geschichte. Sie erlaubt Fragen, wie du gelebt hast, was dir wichtig war. 

Daher ist es von unglaublichem Wert, diesen Alltag auf Bildern zu haben. Für Dich, für deine Kinder und viele Generationen danach. Fotografie als Verbindung mit Deiner Welt.

Die gesellschaftliche öffentliche Familiendarstellung strebt nach Perfektion. 

Aber haben wir das nicht alle total satt?!

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